Wenn soziale Beziehungen fehlen

Einsamkeit ist kein neues Thema und doch ist es auch aufgrund der pandemiebedingten Massnahmen aktueller denn je. In einem Gespräch berichtet Christine Moser-Herzig von Einsamkeit und möglichen Ansätzen, um dieser zu entkommen.

Momente der Einsamkeit kennt wohl jeder und jede. Doch um diese eher kurzen Momente geht es hier nicht. Es geht um Einsamkeit, die isoliert und krank macht. «Dabei gibt es die Einsamkeit nicht», wie Christine Moser-Herzig betont. «Vielmehr ist es eine ganze Bandbreite von sehr einsam bis manchmal einsam. Die äusseren Umstände und eigene Befindlichkeiten spielen eine grosse Rolle. Menschen, die sehr einsam sind, haben keinen Kontakt. Oder zumindest haben sie das Gefühl und stellen fest, niemand kommt zu mir. Wenn sich dann zum Beispiel das Wetter bessert und man rausgehen kann, verändert sich je nachdem auch die wahrgenommene Einsamkeit.» Dabei ist es für ältere Menschen manchmal eine grosse Herausforderung, mit dem Leben Schritt zu halten. Das Lebensumfeld ändert sich mitunter schnell: Trennungen, ein Umzug in eine kleinere Wohnung, Todesfälle von lieb gewonnenen Menschen, Krankheiten oder eine eingeschränkte Mobilität können Auslöser für Einsamkeit sein. «Fast immer hängt die Einsamkeit mit einem Verlust zusammen», betont Christine Moser-Herzig. «Dann ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass man selbst etwas dagegen tun kann: Aktivität ist ganz wichtig», betont sie.

Es gibt gute Angebote
Ist der Mensch jedoch im Kreislauf der Einsamkeit gefangen, dann ist es schwer, diesem zu entkommen. «Und ohne das eigene Zutun geht es nicht. Es braucht Offenheit und die Bereitschaft, auf Menschen zuzugehen. Erst wenn Menschen sich öffnen, können sie in Kommunikation kommen. Sei es durch ein Telefonat oder ein Gespräch auf der Strasse», meint Christine Moser-Herzig. Es gibt durchaus Angebote für ältere Menschen, die der Einsamkeit etwas entgegensetzen, «doch erst wer bereit ist, etwas anzunehmen, kann Einsamkeit überwinden», erklärt Christine Moser-Herzig. Manchen helfen vielleicht Angebote der Gemeinde oder Pfarrei, anderen ein früherer Freundes- und Bekanntenkreis und wieder andere können ein altes Hobby wie zum Beispiel Jassen wiederaufnehmen. Ganz wichtig ist es Christine Moser-Herzig, darauf hinzuweisen, dass es viele gute Angebote gibt und es sich lohnt, sich, danach zu suchen. Da gibt es zum Beispiel die Webseite malreden.ch, Angebote in Pfarreiblättern oder Gemeinde-Publikationen.


Links zu unterschiedlichen Angeboten:

Ein Gesprächsangebot: malreden.ch

Gruppen, die sich zum gemeinsamen Kochen und Essen treffen: tavolata.ch

Gruppen, die sich zum Erzählen und Zuhören treffen: netzwerk-erzaehlca...

Ein Museumsbesuch im Tandem: tim-tam.ch

Veranstaltungskalender der Pfarreien:

pfarrei-sursee.ch

pfarrei-nottwil.ch

pfarrei-geuensee.c...

pfarrei-oberkirch.ch

pfarrei-knutwil.ch