D’Chile im Dorf

Am Anfang war ein verheerendes Feuer; nicht jenes von Pfingsten, sondern jenes des denkwürdigen 5. Juni 1866, als die Nottwiler Pfarrkirche – einmal mehr – Opfer der Flammen wurde. Wohl waren Fassungslosigkeit, Entsetzen und Ohnmacht den Leuten ins Gesicht geschrieben. Doch was in den weiteren Jahren folgte, war ein Zusammenstehen, ein Aufbruch und der unbändige Wille, im Dorf Neues zu schaffen; Gottes Gegenwart, seine Liebe und Verlässlichkeit sollten neu erstehen. Es entstand eine lichtdurchflutete Kirche neugotischen Stils als Ausdruck der bleibenden Hoffnung, dass nichts in Asche bleibe, sondern als Zuversicht und Vertrauen in jedem lebendig werde, der Trost, Geborgenheit und Besinnung suche.


Hoffnung und Zukunft geben

So steht die Kirche, die neben der Muttergottes auch der hl. Agatha – der Patronin der Feuerwehren – geweiht ist, seit nunmehr 150 Jahr mitten im Dorf. Auch gesellschaftlichen Feuersbrünsten wie Kulturkampf, Weltkriegen und Gläubigenschwund hat sie standhaft getrotzt, ebenso den unsäglichen Missbräuchen verantwortungsvergessener Würdenträger und rüder Moralanmassungen lebensferner Pharisäer.

Denn Menschen finden in ihr Halt und Kraft. Und hat sie seither nicht mehr gebrannt, hat sie sich doch in pfingstlichem Feuer verändert, so wie sich jedes Leben und jede Gemeinschaft wandeln. Sie bleibt und mit ihr der Wille, Hoffnung und Zukunft zu geben. Jedem gestammelten Gebet, jeder Sorge im Fürbittbuch und jeder Kerze vor dem Marienaltar will sie Trost sein. Wer genau hinhört, kann Gottes Liebe in seiner eigenen Sprache hören. Niemand soll zerbrechen an Fassungslosigkeit und Ohnmacht für das, was – auch im eigenen Leben – in Asche zerfällt. Alle sollen vielmehr kraftvoll hinaustreten und erfüllt das Leben gestalten, sollen brennen für diese Liebe zum Leben, die Gottes Liebe ist, sollen die Hoffnung neu denken, Versöhnlichkeit neu finden und die Zuversicht neu schreiben.

So haben wir allen Grund, dieses Jubiläum zu feiern, einander an einem grossen Dorffest zu begegnen und darauf anzustossen, dass Gottes Kraft und Licht im Dorf spürbar bleibe.

Christoph Beeler-Longobardi, Pfarreiseelsorger


Programm:

Donnerstag, 16. Juni, 9.15 Uhr:
Eröffnung des Jubiläumsjahrs mit Böllerschüssen und Festgottesdienst unter Mitwirkung der Jugendmusik Nottwil Oberkirch und den Erstkommunikanten. Danach Apéro.

Sonntag, 14. August:

Reichhaltiger Brunch mit Rahmenprogramm: Unterhaltung, Kinderkonzert, Hüpfburg, Führungen durch die Kirche.

Montag, 15. August:

Kirchenfest mit Bischof Felix Gmür. Danach Apéro und Mittagessen. Auch hier wird der Tag durch verschiedene Aktivitäten bereichert.

Donnerstag, 8. Dezember, 17.00 Uhr:

Abschluss des Jubiläumsjahres mit einem Schlusskonzert. Es musizieren Wolfgang Sieber, Jodlerclub Nottwil, Heinz della Torre und Arlette Wismer.


Plätze für Brunch (Sonntag) und Festbankett (Montag) können Sie bis zum 6. August über das Reservationssystem auf https://pfarrei-nottwil.ch/pla... selber anmelden oder telefonisch auf unserem Pfarramt reservieren. Brunch und Bankett können Sie dann vor Ort bezahlen.