Handeln für Frieden und Entmilitarisierung

Seit vielen Jahren setzt sich der Christliche Friedensdienst für Frieden ein. Angesichts der aktuellen Situation haben wir vom Pastoralraum sie um ihre Sicht auf einen Friedensprozess gebeten.

Dieser jüngste Krieg in Europa führt uns in aller Deutlichkeit und Brutalität vor, dass bewaffnete Konflikte unsägliches Leid und sinnlose Zerstörung verursachen. Die Rufe nach mehr Waffen, höheren Rüstungsausgaben und nach einer Wehrpflicht für alle, die nun laut werden, bedeuten jedoch ein «Mehr-Desselben» und führen zu weiterer Gewalt. Am «blühenden» Geschäft mit Waffen und Kriegsmaterial verdient auch die Schweiz kräftig mit. 2020 wurde Kriegsmaterial im Wert von mindestens 900 Millionen Franken exportiert, ein absoluter Rekord. Die Schweiz muss den Zusammenhang zwischen Waffenexporten und gewalttätigen Konflikten anerkennen und Waffenexporte stoppen. Denn: Waffen schaffen Krieg statt Frieden. Höchst problematisch ist auch die zunehmende kriegerische Rhetorik, die Gewalt und höhere Militärausgaben legitimiert. Frieden und Friedensbemühungen werden dadurch unterlaufen und sabotiert. Dem können wir in persönlichen Gesprächen wie auch auf gesellschaftlicher und politischer Ebene entschieden entgegenhalten.

Ein Krieg kann nur durch Dialog beendet werden und diesen braucht es auf allen Ebenen. Die involvierten Parteien, die Russische Föderation, die NATO, die Europäische Sicherheits- und Verteidigungskooperation, die EU und die Schweizer Bundesbehörden müssen alles unternehmen, um die Kriegshandlungen zu stoppen und den Konflikt auf zivilem Weg zu lösen. Zurzeit ist die mediale Aufmerksamkeit fast ausschliesslich beim Krieg in der Ukraine, aber auch in Gaza, Syrien, Somalia und im Jemen wurden in den letzten Tagen schwere Luftangriffe und Gewalt gegen zivile Ziele verübt. Damit Frieden eine Chance hat, müssen die Schweiz und alle Länder das Völkerrecht und die Menschenrechte einhalten und auf der Einhaltung dieser Rechte bestehen. Alle Menschen, auch Schwarze Menschen und People of Colour (BPoC), die aus Ländern mit bewaffneten Konflikten fliehen, müssen unbürokratisch aufgenommen werden. Gerechtigkeit auf kollektiver und auf individueller Ebene ist eine wesentliche Grundlage für Frieden.

Als feministische Friedensorganisation engagiert sich der cfd aktiv gegen direkte physische, kulturelle und strukturelle Gewalt. Eine feministische Friedenspolitik stellt die Menschen und die Bedürfnisse der Zivilbevölkerung ins Zentrum.Mehr über den Christlichen Friedensdienst cfd und seine Arbeit erfahren Sie unter www.cfd-ch.org.


Für den Frieden eintreten

Kreuzweg-Andachten für den Frieden
27. März und 3. April jeweils um 15.00 Uhr in der Kapelle Mariazell

In Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und mit allen Menschen, die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt werden, laden wir an den Sonntagen in der Fastenzeit zu einem besonderen Kreuzweg für den Frieden ein. Wir beten gemeinsam um den Segen und die Kraft Gottes für alle, die sich für den Frieden einsetzen.


Gebet am Donnerstag für den Frieden
Immer donnerstags (ausser Ferien), 18.30 bis 19.00 Uhr, in der Chrüzlikapelle (Martignyplatz, Sursee)

Bei vielen Besucherinnen und Besuchern wird die Chrüzlikapelle zu klein. Dann zieht das Gebet am Donnerstag in die Reformierte Kirche. Sobald wir erste Erfahrungen haben, publizieren wir den Ort hier auf der Webseite und per Infoblatt an der Kapellentür. Wir verbinden das Gebet am Donnerstag um Erneuerung und Geschwisterlichkeit in der Kirche mit der grossen Sorge um den Frieden. Es gibt keine Geschwisterlichkeit ohne Frieden und keinen Frieden ohne Geschwisterlichkeit. Wir laden alle ein für den Frieden in der Ukraine, für den Frieden in der Welt, für den Frieden in den Kirchen und Religionen und für den Frieden in unserer Herzen zu beten. Das Gebet ist offen für alle.


Postkarten für Frieden
In Zeiten der Verunsicherung und Ratlosigkeit ist es wohltuend, sich mit anderen Menschen zu verbinden. So haben wir Friedenspostkarten drucken lassen. Diese können Sie mit einem Gruss, mit einer Ermutigung an Familie und Freunde senden und so immer wieder an die Hoffnung und den Glauben an den Frieden erinnern. Selbstverständlich können Sie auch eine Karte für sich selbst mitnehmen und sich so immer wieder davon ermutigen lassen. Die Karten sind gratis und liegen in den Kirchen, dem Pfarreizentrum und an öffentlichen Orten auf.


Geldspenden sind wirksam
Das Bedürfnis zu helfen, ist gross. Gemäss der Kommunikationsverantwortlichen bei Caritas Schweiz, Elisabeth Karagiannis, werden in einem ersten Schritt in den Nachbarländern der Ukraine Notunterkünfte gebaut, die medizinische Betreuung sichergestellt und psychosoziale Hilfe angeboten. Zudem wird Lebensnotwendiges – wie Essen, Hygieneartikel und Medikamente – verteilt. Derzeit analysieren verschiedene Hilfswerke, welche Bedürfnisse am dringendsten sind. Anschliessend wird vor Ort eingekauft. Katharina Schindler, die Pressesprecherin des Schweizerischen Roten Kreuzes dazu «Wer Geld spendet, hilft auch der Wirtschaft vor Ort. Denn viele der benötigten Güter können dadurch dort günstig gekauft werden».
Aus all diesen Überlegungen hat das Seelsorgeteam der Pfarrei St. Georg entschieden, dass wir in Sursee keine Hilfsgüter sammeln, sondern uns an den Empfehlungen der Hilfswerke orientieren. Auch Sie sind herzlich eingeladen, auf diesem Weg Hilfe zu leisten.